Ende August 1942 begann die letzte große Deportation jüdischer Bürger in Wiesbaden. 355 Alte und Gebrechliche mussten sich zum Abtransport in der Synagoge in der Friedrichstraße einfinden. Am 1. September führte ihr Weg über die Bahnhofstraße zum Schlachthof, wo an der Viehrampe ein Zug der Reichsbahn bereitstand. Das Graffiti an der mittlerweile zerstörten Verladerampe erinnert in Wiesbaden an diese Tat.
In der 1999 von der Fachhochschule Wiesbaden herausgegebenen Broschüre “Gedenken und erinnern – braucht Wiesbaden ein Mahnmal?” heißt es: “Erhaltung und behutsame Restaurierung mit dem Ziel einer Annäherung an den ursprünglichen Zustand sowie die Sichtbarmachung seiner Funktion als Deportationsschauplatz sollten selbstverständlich sein, um die öffentliche Erinnerung an die Naziverbrechen zu einem festen Bestandteil der politischen Kultur unseres Landes werden zu lassen.”